Katzengold könnte doch wertvoll sein

Pyrit, Gavorrano (Italien), Foto Hohl

Das Experiment klingt nach Alchemie: Physikern ist es gelungen, das häufig vorkommende und kostengünstige Mineral Pyrit (FeS2), auch bekannt als Katzen- oder Narrengold, magnetisch werden zu lassen. Laut den Forschern ist es das erste Mal, dass ein vollkommen nichtmagnetisches Material mithilfe von Elektrizität in magnetisches umgewandelt werden konnte.

Die meisten Leute, die sich mit Magnetismus auskennen, würden wahrscheinlich sagen, dass es unmöglich ist, ein nichtmagnetisches Material elektrisch in ein magnetisches umzuwandeln„, sagte Chris Leighton von der University of Minnesota. „Aber wir haben einen Weg gefunden.“ In ihrem Experiment nutzten die Forscher eine sogenannte Elektrolyt-Steuerung.

Dabei brachten sie das Katzengold in Kontakt mit einer Elektrolytlösung und legten anschließend eine schwache Spannung von einem Volt an, berichten die Forscher im Fachblatt „Science Advances“. Selbst eine handelsübliche Haushaltsbatterie hat eine höhere Spannung. Bei dem Experiment bewegten sich positiv geladene Moleküle zur Grenzfläche zwischen den Elektrolyten und dem Katzengold und ließen es dadurch magnetisch werden.

Katzengold war nicht immer wertlos

Als die Forscher die Spannung wieder ausschalteten, geriet das Katzengold zurück in seinen Ausgangszustand. Sie konnten den Magnetismus also an- und ausschalten. „Wir waren überrascht, dass das funktioniert„, sagt Leighton. „Durch die Spannungen haben wir dem Material regelrecht Elektronen zugeführt. Das hat Potenzial.“ Die Forscher vermuten, dass magnetischer Pyrit beispielsweise in Solarzellen verwendet werden könnte. Das Mineral ist eines der häufigsten auf der Erde und entsprechend kostengünstig.

In der Steinzeit war Pyrit im Übrigen noch sehr begehrt. Schlägt man einen harten Feuerstein gegen das Mineral, entzünden sich kleine Funken. Menschen nutzten den Effekt schon vor Jahrtausenden als Feuerzeug.

Quelle: Spiegel online

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