Aufschluss 1-2021 – Abstracts
KLAUS SCHÄFER
Iris – Quarze in den Farben des Regenbogens
In der Mineralogie bezeichnet der Begriff „Irisieren“ das Schillern von Oberflächen in vielfältigen Farben. Im Altgriechischen bedeutet der Begriff „Iris“ Regenbogen. Die griechische Mythologie personifiziert diesen Regenbogen in der Gestalt der weiblichen Iris, die zugleich als Götterbotin fungierte.
Abhängig vom Blickwinkel unterscheiden sich die Farben eines irisierenden Minerals. Zustande kommt dieser Effekt durch Brechung, Reflektion und Interferenz des einfallenden Lichtes. Die Stärke der Nuance und die Musterung der Zeichnung des Irisierens hängen von der Art der Reflexion, der Oberfläche des Materiales, dem Einfallswinkel und der Wellenlänge des einfallenden Lichtes ab. Der besondere Reiz des Irisierens liegt darin, dass diese chromatischen Farben durch ihre Reinheit und ihr intensives Funkeln sehr gut zur Geltung kommen – dies führt zu großer Beliebtheit von Mineralien, bei welchen dieses optische Phänomen zu beobachten ist.
THOMAS PAWELLEK
„Aladin’s Palast“: Die längsten sedimentären Gips-Kristalle der Welt.
Wie groß Kristalle werden können ist spätestens seit der spektakulären Entdeckung riesiger Gipskristalle in einem unterirdischen Hohlraum in der Mine von Naica in Mexiko bekannt. Der Entdeckung und ihrer Erforschung wurden sogar Presse- und Fernsehberichte gewidmet. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Kristalle nur zu solchen Giganten heranwachsen konnten, weil sie über einen langen Zeitraum konstanten Umgebungsbedingungen ausgesetzt waren. Solche Bedingungen findet man generell meist nur untertage. Umso erstaunlicher ist die Entdeckung von riesigen, bis zu 13 m langen Gipskristallen in Sedimenten des Messiniums (oberes Miozän), die bei Abbauarbeiten in einem Steinbruch auf der Cyrenaica gefunden wurden. Mit dieser Länge sindsie zwar kleiner als die Kristalle aus Mexiko, zählen aber dennoch zu den längsten Kristallen der Welt und mit Sicherheit zu den längsten jemals in Sedimenten entdeckten Gipskristallen. Das Erstaunliche ist aber nicht nur ihre Länge sondern ihre Entstehung. Im Gegensatz zu den mexikanischen Kristallen müssen sich diese Kristalle an der Erdoberfläche gebildet haben. Dort herrschen aber meist schwankende Umweltbedingungen (z.B. schwankende Temperaturen, Niederschläge, etc.), die meist ein kontinuierliches Kristallwachstum verhindern. Weiterhin sind Kristalle an der Erdoberfläche häufig der Verwitterung ausgesetzt, die oftmals die gebildeten Kristalle wieder zerstört. Dieser Beitrag versucht nicht nur diese außergewöhnlichen Kristalle zu beschreiben sondern auch mögliche Bildungsbedingungen sowie deren Paläoumwelt zu rekonstruieren.
PETER PRÜFER
Wann ist der Chalcedon ein Achat? – Eine Betrachtung zu der Frage nach der Grenze zwischen den Chalcedon-Varianten Achat und Horizontallagen.
Mit Hilfe von Dünnschliffen wird aufgezeigt, dass eine deutliche Grenze zwischen der Chalcedon-Varietät Achat und der Chalcedon-Varietät Horizontallagen (gestreifter Chalcedon) besteht. Außerdem geben die Dünnschliffe Hinweise dafür, dass die Horizontallagen in einem späteren Prozess entstehen.
KURT A. RÜSENBERG
Minerale in den Pyroklastiten von Teneriffa, Kanarische Inseln Kanemit, Latrappit, Natrosilit und Zirkonolith-3O von Alcalá
Neue Untersuchungen an Pyroklastiten von Alcalá, Teneriffa, Kanarische Inseln, haben die Minerale Kanemit, Latrappit, Natrosilit und Zirkonolith-3O als Bestandteil von Phonolithen und Nephelin-Syeniten identifiziert, die als Klasten in einem Ignimbrit des CañadasVulkan eingelagert sind. Die Minerale sind Neubestimmungen für Teneriffa. Diese Minerale sind charakteristisch für peralkaline Gesteine, die hier in der Magmakammer des Cañadas-Vulkans in ca. 4 km Tiefe kristallisierten und durch einen pyroklastischen Ausbruch an die Oberfläche befördert wurden
WERNER WURSTER
Historisches aus den Sammlungen unserer Mitglieder
Ein Beitrag zum Wettbewerb 2021