Neue Leitung der terra mineralia

Mit der am Freitag (2. Juli) unterzeichneten Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Freiberg und der TU Bergakademie Freiberg wurde die zukünftige Leitung der terra mineralia beschlossen.
Ab sofort übernehmen Andreas Massanek als Kustos und Andrea Riedel als Geschäftsführerin und gleichzeitige Direktorin des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg die Leitung der Mineralienausstellung der TU Bergakademie Freiberg. 

Mit der engeren Kooperation mit der Stadt Freiberg ordnen wir die zukünftige Ausgestaltung der terra mineralia als zentrale Einrichtung der TU Bergakademie Freiberg neu. Als eine von zwei einzigartigen Ausstellungen vor Ort wird die terra mineralia weit über die Region hinaus noch stärker als bisher für den Standort Freiberg werben“, so TU-Rektor Prof. Klaus-Dieter Barbknecht.

Der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger bekräftigt: „Wir verbinden mit beiden musealen Häusern, was schon immer verbunden war: die Geschichte unserer Stadt mit einem ihrer bekanntesten Kinder: der TU Bergakademie. Dieses Band knüpfen wir mit wertvollen Zeitzeugen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können und die doch gleichen Ursprungs sind. Denn vom „Berge kommt alles her“ – so auch die tausenden einzigartigen Minerale der terra mineralia, wie ebenso die unzähligen und einmaligen Objekte der Kulturgeschichte des Bergbaus in unserem Stadt- und Bergbaumuseum. Wenn wir also nun beide Museen in eine führende Hand legen, so legen wir dahinein auch die Hoffnung, dass unsere Museen in der sächsischen Museumslandschaft und darüber hinaus als Juwelen – die sie unbestritten sind – wahrgenommen werden. Für diese Aufgabe ist Andrea Riedel die richtige Frau – mit Kompetenz, Engagement und Visionen.“

Gemeinsame Strategie soll Wissenschafts- und Tourismusstandort Freiberg bekannter machen

Andrea Riedel

Andrea Riedel. Foto: TU  Bergakademie Freiberg / D. Müller

Die Kooperation soll vor allem das Marketing der terra mineralia unter einer gemeinsamen Strategie für die Freiberger Museumsmeile zusammenführen und optimieren. „Es ehrt mich, meine Erfahrungen, Ideen und Vorstellungen weiter im Stadt- und Bergbaumuseum und in der terra mineralia einbringen zu können. Beide Einrichtungen stehen sich mit ihren Inhalten als wissenschaftliche Sammlung und als Museum sehr nahe. Ich sehe die Herausforderungen der gemeinsamen Leitung darin, beide Ausstellungen zukunftsfähiger zu gestalten, noch besser zu vernetzen und dadurch einen gemeinsamen Mehrwert zu erzielen“, sagt Geschäftsführerin Andrea Riedel. Dafür kommen laut der Geschäftsführerin beispielsweise gemeinsame Tickets für terra mineralia und Stadt- und Bergbaumuseum in Frage.

Andreas Massanek

Andreas Massanek. Foto: TU Bergakademie Freiberg / D. Müller

Die Betreuung der Sammlung liegt in den Händen von Andreas Massanek. Der erfahrene Kustos ist bereits seit 1993 an der TU Bergakademie Freiberg tätig: „In der terra mineralia bin ich verantwortlich für die Minerale, Edelsteine und Meteoriten der Pohl-Ströher Mineralienstiftung und weiterer Leihgeber, die nicht nur in der Ausstellung im Schloss, im Krüger-Haus und im Werner-Bau gezeigt werden, sondern auch im Depot im Schloss Freudenstein aufbewahrt werden. Dabei geht es um die wissenschaftliche Erschließung der Sammlung inklusive Digitalisierung und die Publikation der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf der einen Seite und die Weiterentwicklung des populärwissenschaftlichen und museumspädagogischen Konzeptes der Ausstellung auf der anderen Seite.“

Wissenschaftlicher Direktor und Beirat unterstützen Ausstellungsleitung

Gerhard Heide

Prof. Gerhard Heide. Foto: TU Bergakademie Freiberg / D. Müller

Die Synergieeffekte aus der Kooperation beider Freiberger Museen liegen für den wissenschaftlichen Direktor, Prof. Gerhard Heide von der TU Bergakademie Freiberg, auf der Hand: „Die Universität verfügt mit ihren drei Ausstellungen über einen der größten mineralogischen Ausstellungskomplexe der Welt und kann das touristische Potenzial nur bis zu einem gewissen Grad ausschöpfen, denn ihre primären Aufgaben liegen in Lehre und Forschung. Von einer gemeinsamen Weiterentwicklung der musealen Angebote, insbesondere für Kinder und Jugendliche, können beide Einrichtungen profitieren. Das Knowhow der Universität wird darüber hinaus der Digitalisierung und Erschließung der Sammlungsbestände an beiden Standorten zu Gute kommen“. Der Mineraloge repräsentiert die Zentrale Einrichtung der Universität im wissenschaftlichen Raum. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit Partnereinrichtungen wie den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Klassikstiftung Weimar, der Senckenberg Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt, den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns und dem Museum für Naturkunde Berlin.

Zusätzlich wurde vom Rektorat der TU Bergakademie Freiberg ein neuer Beirat gewählt, in dem Vertreterinnen und Vertreter der Stifterfamilien, Mineralogie- und Museumswissenschaftler sowie Universitätsmitglieder ihre wissenschaftlichen und sammlungsbezogenen Fachkompetenzen einbringen. Der Beirat wird für fünf Jahre bestellt.

Hintergrund: Über die terra mineralia

Im Schloss Freudenstein der Stadt Freiberg ist die terra mineralia eine der größten privaten Mineralienausstellungen der Welt. Die über 3.500 Minerale, Edelsteine und Meteoriten von fünf Kontinenten bereichern und ergänzen die über zwei Jahrhunderte gewachsenen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg um Objekte von Weltklasse. Der überwiegende Teil der Ausstellungsstücke der terra mineralia stammt aus der Pohl-Ströher Mineralienstiftung. Die 2016 verstorbene Stifterin und Ehrensenatorin der TU Bergakademie Freiberg, Dr. Erika Pohl-Ströher, trug über 60 Jahre besonders schöne Stufen aus Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika sowie Australien zusammen. Mit der Dauerleihe eines großen Teiles ihrer Mineraliensammlung mit über 80.000 Stufen an die Universität ermöglichte sie die Einrichtung der Ausstellungen terra mineralia und Mineralogische Sammlung Deutschland im Krügerhaus. Über eine Million Besucherinnen und Besucher brachte die Ausstellung in den vergangenen 10 Jahren in die Stadt. Nach der pandemiebedingten Schließung öffnet die terra mineralia ihre Türen am 15. Juli 2021 wieder für Besucher.

Pressemitteilung der TU Bergakademie Freiberg von 02.07.2021

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