Aufschluss 6-2020 – Abstracts – Themenheft Böhmen
DVOŘÁK ZDENĚK
Seltene Zeolithe aus dem Böhmischen Mittelgebirge
In den tertiären Vulkaniten des Böhmischen Mittelgebirges finden sich neben üblichen oder typischen Mineralen aus der Zeolithgruppe, die an zahlreichen Lokalitäten und oft auch in sammlerisch interessanten Stücken vorhanden sind, auch einige seltenere Zeolithe. In den allermeisten Fällen sind diese seltenen Zeolithe aber nicht in größeren Stücken anwesend, sondern in nur mikroskopischen Größen. Sie werden deshalb nur selten gefunden. Einige historische Funde seltenerer Zeolithe wurden schon in der Vergangenheit von Hibsch (1934) und neuerdings auch von Dvořák & Radoň (2009) und Dvořák et al. (2017) gemacht.
MICHAL FILIPPI
Seltener Melanophlogit und sein Vorkommen im Böhmischen Mittelgebirge
Melanophlogit ist eine seltene und bisher nur wenig erforschte polymorphe Modifikation von SiO2. Bis vor Kurzem waren weltweit nur wenige Melanophlogitvorkommen bekannt, die wichtigsten lagen in Sizilien und später in Kalifornien. Bis heute wurden auf der ganzen Welt nur etwa zehn Lokalitäten dieses bemerkenswerten Minerals beschrieben. Diese Arbeit fasst die bisherigen Erkenntnisse über Melanophlogit zusammen und weist vor allem auf seine rezenten Funde an zwei Lokalitäten im Böhmischen Mittelgebirge in Tschechien hin.
JACUB MYSLIVEČEK
Průčelská-Schlucht in Brná (Birnai) – eine neue ChabasitLokalität im Böhmischen Mittelgebirge
Im Sommer 2018 wurde vom Autor des Artikels im Rahmen einer geomagnetischen Kartierung des Böhmischen Mittelgebirges eine neue mineralogische, kleine Lokalität entdeckt. Sie besteht aus einem solitär stehenden Felsen auf einem verdeckten Basaltoidgang, der an einer Stelle von bis zu 15 cm großen Blasenräumen mit Chabasitkristallen und anderen Begleitmineralen durchzogen ist
PETR PAULIŠ & LUBOŠ VRTIŠKA
Fluoritlager Jílové (Deutsch Elau) bei Dečin (Tetschen), Tschechien
In dieser Arbeit soll das ehemalige Bergbaurevier Jílové – Sněžník u Děčína vorgestellt werden. Hervorzuheben sind die Bildungsbedingungen aus verdünnten Lösungen. Die herausragende Reinheit des abgebauten Fluorits ist auf die mineralogische Eintönigkeit dieser Lagerstätte zurückzuführen .
LUBOŠ VRTIŠKA
Zeophyllit – ein seltenes Schichtsilikat aus den Vulkaniten des Böhmischen Mittelgebirges
Zeophyllit ist ein sehr seltenes Schichtsilikat, das heutzutage aufgrund der Schließung vieler Steinbrüche kaum noch aufzufinden ist. Die Typlokalität ist das böhmische Velké Březno in der Nähe von Usti nad Labem. In diesem Artikel werden die wichtigsten tschechischen Fundpunkte und die Fundmöglichkeiten aufgeführt.
JAKUB MYSLIVEČEK & JIŘÍ MÁNEK
Die neuen Mineralfunde aus dem Steinbruch Soutěsky bei Děčín (Tetschen)
Das böhmische Mittelgebirge wird schon seit langer Zeit sowohl von Geologen als auch durch Sammler intensiv erforscht. Neben Zeolithen wurde dabei auch eine ganze Reihe weiterer, interessanter Mineralien gefunden. Der Steinbruch Soutěsky bei Děčín (Tetschen) ist ein gutes Beispiel für die komplexe geologischen Entwicklungen. Bis in die heutige Zeit wurden Untersuchungen durchgeführt, über die hier berichtet wird.
MICHAL FILIPPI
Die interessantesten Fundorte und Formen von Aragonit im Böhmischen Mittelgebirge
Dank seiner spezifischen Entstehung und der außergewöhnlich gegliederten Morphologie ist das Böhmische Mittelgebirge eine der bemerkenswertesten Landschaftseinheiten Mitteleuropas. Das heutige Aussehen dieses Gebirges ist das Ergebnis von tertiärem Vulkanismus in Kombination mit Sedimentationsvorgängen in Flüssen und Seen und einer späteren Denudation des Reliefs. Aus mineralogischer Sicht ist das Böhmische Mittelgebirge vor allem durch das Vorkommen von Zeolithen berühmt. Es finden sich aber auch reiche Fundstellen von Aragonit, der hier in zahlreichen, vielfältigen Formen vorkommt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die bedeutendsten Lokalitäten kurz vorzustellen und vor allem die Variabilität der Aragonitformen zu zeigen.
JAROSLAV HYRŠL
Der Böhmische Granat, seine Fundstellen und Bestimmung
Bereits Georgius Agricola beschrieb den Granat aus Böhmen und der daraus hergestellte Schmuck ist seit mehreren Jahrhunderten bekannt. Die zur Schmuckherstellung in größeren Mengen benötigten Pyrope stammen überwiegend aus drei böhmischen Gebieten und wurden bereits mehrfach genau untersucht. Daneben finden sich in den Seifen noch ca. 40 weitere, teilweise schleifbare Mineralien wie Zirkon, Korund oder Olivin.