Tausendfüssler aus Schottland ist der älteste bekannte Landbewohner
Ein fossiler Tausendfüssler, der in Schottland entdeckt wurde, könnte einer der ersten Landbewohner gewesen sein. Der Kampecaris obanensis stamme aus dem Silur, so die Forscher, und wurde auf der Insel Kerrera (Innere Hebriden) gefunden. Es soll in der Nähe von Süßwasserseen gelebt haben und sich vermutlich von sich zersetzenden Pflanzen ernährt haben. In der gleichen Gegend wurden bereits Stiele der ältesten Pflanzenfossilien (Cooksoni) entdeckt, welche ebenfalls in diesen silurischen Seen vorkamen.
Der Paläontologen Michael Brookfield (University of Texas & University of Massachusetts Boston), Hauptautor der Publikation im „Journal Historical Biology“, ist der Meinung, dass der Kampecaris zwar der erste bekannte Landbewohner gewesen sein soll, jedoch Bodenwürmer möglicherweise bereits vor geschätzt 450 MioJ existiert haben sollen.
Der gefundene Kampecaris ist etwa 2,5 cm lang mit einem segmentierten Rumpf und ähnelte heutigen Tausendfüsslern; er gehört jedoch zu einer ausgestorbenen Gruppe Lebewesen und ist somit kein Vorahn der heute lebenden Tausendfüssler. Seine Füsse wurden an dem Fossil nicht erhalten. Man zählt ihn zu den Arthropoden, einer breiten Gruppe welche Insekten, Spinnen, Tausendfüssler, aber auch Krabben und Garnelen umfasst.
Anmerkung: das Leben auf der Erde entwickelte sich erst in den Ozeanen vor ca. 540 MioJ. Es dauerte eine ganze Weile, bis auch an Land Leben auftauchte, beginnend mit Pflanzen wie Moose vor etwa 450 MioJ. Erst die dann auftauchenden Pflanzen mit Stielen wie die Cooksonia ermöglichten die Entwicklung komplexerer Ökosysteme.
Aus Amphibien, welche von Fischen aus flachen Gewässern abstammten, entwickelten sich erst vor etwa 375 MioJ die ersten Landwirbeltiere, die Vorgänger der heutzutage lebenden Spezien, welche seit etwa 300.000 Jahren existieren.
Quelle: Agentur Reuters