Aufschluss 4-2021 – Abstracts

CHRISTOF SCHÄFER
Armalcolit und Schäferit vom Weinberg bei Nickenich

Es wird die Mineralparagenese eines pyrometamorph und pneumatolytisch veränderten Fremdgesteinseinschlusses in der Lava des Weinberges bei Nickenich beschrieben. Der Fund ist wegen des Auftretens von Armalcolit und Schäferit bemerkenswert. Für Schäferit ist es das fünfte belegte natürliche Vorkommen weltweit. Das Auftreten von Armalcolit in den Laven und Fremdgesteinseinschlüssen der Eifel wurde schon lange vermutet, konnte aber erst mit diesem Fund bestätigt werden.

JOHANNES BAIER
Abraham Gottlob Werner und der Scheibenberg (Erzgebirge)

Der Scheibenberg (Erzgebirge) stellt einen Teil der tertiär-/quartärzeitlichen Europäischen Vulkanprovinz (EVP) dar und befindet sich rund 50 km südwestlich von Freiberg (Sachsen). Gegen Ende des 18. Jahrhunderts spielte das vulkanische Vorkommen eine wichtige Rolle in der Diskussion zur Basaltentstehung (Vulkanismus-Neptunismus-Kontroverse). Der Scheibenberg wird durch einen säulenartig erstarrten Augit-Nephelinit gebildet und überlagert Lagen von Peperit („Wacken“), Tonen und Sanden. ABRAHAM GOTTLOB WERNER (1749-1817) konnte keine scharfe Phasengrenze zwischen dem Augit-Nephelinit und den darunterliegenden Sedimenten finden. Aus diesem Grunde wurde von WERNER das Vorkommen am Scheibenberg als Grundlage seines neptunistisches Modells herangezogen, in dem der Basalt nassen Ursprungs ist.

HARTMUT HENSEL
Ancylit-(Ce), Bastnäsit-(Ce), Synchisit-(Ce) und weitere Minerale vom Bauwald bei Odernheim am Glan

Südlich des Ortes Odernheim am Glan in Rheinland-Pfalz erstreckt sich die Dazit-Intrusion Bauwald. Im ehemaligen Steinbruch im Heimelbachtal, in dem der Dazit abgebaut wurde, konnten interessante mineralhaltige Miarolen beobachtet werden. Neben den Sulfiden Chalkopyrit, Galenit, Pyrit und Sphalerit treten die interessanten SEE-Minerale Ancylit-(Ce), Bastnäsit-(Ce) und Synchisit-(Ce) auf sowie Baryt und Titanit als weitere sammelwürdige Minerale. Der Artikel stellt die Lage und Geologie der Fundstelle vor und gibt einen Überblick über die bislang beobachteten Minerale.

GERO MOOSLEITNER
Eozäne Foraminiferen aus dem Bereich der Vikos-Schlucht (Griechenland)

Die Vikos-Schlucht ist die sehenswerteste Schlucht im Norden Griechenlands. Sie wird jährlich von zehntausenden Touristen besucht, nur die wenigsten davon wagen sich jedoch auf den beschwerlichen Marsch durch sie. Für die wunderschönen Mikrofossilien (gleich neben der Straße nach Papingo) haben aber auch diese kein Auge. Mehrere Horizonte der gebankten Kalke der Straßenböschung bestehen zum Großteil nur aus zusammengeschwemmten eozänen Foraminiferen, die sich sehr gut von der Matrix abheben. Es sind dies hauptsächlich Großforaminiferen wie Nummuliten, Discocyclinen und Alveolinen, aber auch Globigerinen, Quinqueloculinen, Nodosarien, Dentalinen sowie Gaudryinen und andere mehr. Daneben finden wir aber auch Reste von Stachelhäutern, Bruchstücke von Muschelschalen und Kalkalgen, sowohl Algenkrusten als auch Dasycladaceen. Im Anschliff, aber besonders im Dünnschliff ergeben diese ein bemerkenswertes, kontrastreiches Bild.

FRANZ FALKENSTEIN
Prof. Dr. Rudolf Metz zum Gedenken an seinen 30. Todestag

Zu seinem 30.Todestag am 18.Oktober 2021 soll an einen außergewöhnlichen Geologen und Kenner des Schwarzwaldes erinnert werden, dem die VFMG viel zu verdanken hat: 50 Beiträge im Ausschluss, die Leitung der Sommertagung 1969 in Bad Säckingen mit über 500 Teilnehmern, sowie die 12-jährige Schriftleitung des Aufschluss.

THOMAS WITZKE
Neubestimmungen von Fundstellen in Sachsen: Metaschoepit, Ondrušit, Plumboagardit, Stilpnomelan, Rabbittit, Cadwaladerit, Novograblenovit und weitere

In der Arbeit werden Neubestimmungen aus Sachsen beschrieben, wie Metaschoepit von Johanngeorgenstadt, Ondrušit von Hartenstein, Plumboagardit vom Graul, Langenberg bei Schwarzenberg, Stilpnomelan von Breitenbrunn und Rabbittit von Bärenhecke bei Glashütte. Die Beschreibung von Cadwaladerit von Oelsnitz ist das Ergebnis einer Diskreditierung von Lesukit und Redefinition von Cadwaladerit. Novograblenovit von Oelsnitz ist identisch mit dem vorher als „Redikortsevit“ bezeichneten Mineral, das von der IMA nicht anerkannt war.

 

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