Aufschluss 2023-1 – Abstracts

Hinweis: ab 2023 erscheint der Aufschluss in vierteljährlichen Rhythmus.

Paul RUSTEMEYER
Turmaline der Insel Elba – ihre Vielfalt an Formen, Farben und Strukturen

Elba ist schon seit Jahrhunderten bekannt für seine herrlichen Turmalinfunde. Beindruckend ist nicht nur die Vielfalt der Farben und Kristallformen. Durch die analytischen Arbeiten der letzten Jahre wurden auf Elba auch immer mehr Mineralarten der Turmalingruppe erkannt. Dünnschliffuntersuchungen des Autors vor allem an zahlreichen dunklen Turmalinen brachten erstaunlich vielgestaltige, präzise Innenstrukturen ans Licht: Sektor-Zonen, Delta-Strukturen, Bruchverheilungen, Aufspaltungsphänomene, Skelettkristalle, grafische Verwachsungen mit Quarz und dendritische Bildungen. Viele dieser Strukturen erlauben Rückschlüsse auf ihre Entstehungsgeschichte. Die besprochenen Turmaline stammen aus den Pegmatit- und Aplitgängen der Umgebung von San Piero und vom Ginepro Strand, aus der San Martiono-Schicht am Monumento Pass und vom Capo Bianco.

Jennifer GARNER & Manuel ZEILER
Frühe Eisengewinnung im Siegerland

Während der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. scheint das Siegerland einer der größten Eisenproduktionszentren in den deutschen Mittelgebirgen gewesen zu sein. Grundlage hierfür waren reiche Erzvorkommen, vor allem die Sekundärerze des Siderits, wie Limonit, Goethit und Hämatit, die leicht oberflächennah abgebaut werden konnten. Doch kann dies nicht der einzige Grund gewesen sein. Trotz einer langen zurückreichenden Forschungstradition zur Siegerländer Eisenproduktion, blieben viele Fragen zur Subsistenz, zur Ressourcennutzung, zu technologischen Entwicklung oder Handel offen. Seit 2002 untersucht eine Forschungskooperation des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, der Ruhr-Universität Bochum, der LWL-Archäologie für Westfalen und weiteren Partnern diese offenen Fragen, dessen Ergebnisse in diesem Beitrag kurz vorgestellt werden. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass nahezu sämtliche eisenzeitliche Werkplätze im Mittelalter regelhaft aufgesucht worden sind, um die eisenzeitlichen Schlacken als Flussmittel oder Zuschlagsstoff einem Recyclingprozess zu unterziehen. Radiokarbondatierungen bestätigen eine Initialphase in der frühen Latènezeit, die in eine hochtechnologische Produktionsphase mit ausgereifter Organisation in der mittleren und späten Latènezeit mündet.

Manfred LÜTTICH
Festungsachat

Die Achatnamen wurden meist ihrem Aussehen oder ihrem Fund- und Handelsort entlehnt. Ihre Anzahl ist fast unendlich und zeugt teilweise von einer ausgeprägten Fantasie ihrer Namensgeber. Wenn Band-, Augen-, Moosachat u.a. hervorragend ausgebildet wurden, finden sie je nach subjektiver Wertung ihre Bewunderer. Auch der Festungsachat macht da auf Grund seiner speziellen Optik keine Ausnahme. Als Festungs- oder Fortifikationsachate bezeichnet man Achate mit zickzackförmigen aus- und eingehenden Achatbandwinkeln ähnlich dem Grundriss einer alten Festung. Typische Vertreter der genannten Spezies werden nachfolgend vorgestellt.

Historisches aus den Sammlungen unserer Mitglieder

Buchbesprechungen

 

Das könnte dich auch interessieren …