Aufschluss 2023-2 – Abstracts

VFMG
Mineral des Jahres 2023: Der Baryt 

Gemäß der durch die Vereinigung der Freunde der Mineralogie und Geologie e.V. (VFMG) erstellten Statuten haben ihre Mitglieder in einer demokratischen Abstimmung aus den Kandidaten Baryt und Galenit mit großer Mehrheit den auch als Schwerspat bekannten Baryt zum Mineral des Jahres 2023 gewählt. Er reiht sich nahtlos in die Liste seiner attraktiven Vorgänger Magnetit, Malachit, Fluorit, Calcit und Topas ein.
Doch was macht den Baryt zu einem würdigen Mineral des Jahres? Das Mineral des Jahres sollte einige definierte Kriterien erfüllen. Es gibt wohl kaum einen Mineraliensammler, der keinen Baryt, egal welcher Größe oder Herkunft, in seiner Sammlung hat – insofern besitzt der Baryt einen weit verbreiteten sammlerischen Stellenwert. Er wird in Wirtschaft und Industrie vielfältig verwendet, viele Arbeitsplätze stehen im Zusammenhang mit seiner Nutzung – ergo ist der Baryt auch wirtschaftlich und gesellschaftlich von Relevanz. Einige Aspekte dieses Minerals wollen wir in der Folge vorstellen.

INGO SCHULZ
MILOS – Vulkanischer Inselzauber in der Ägäis und seine mineralogischen Schätze, Teil 2 – Mangan-Fundort Cape Vani 

Nachdem im ersten Teil der geologisch-mineralogischen Abhandlung ausgehend vom süd-ägäischen Vulkanismus die griechische Kykladeninsel Milos und deren Entstehung vorgestellt wurde und mit verschiedenen Fundorten das Element und die Mineralisationen von und um Schwefel behandelt wurden, geht es hier in Teil 2 über Milos vornehmlich um Manganvorkommen incl. verbundener Begleitmineralisationen. Größe und Bedeutung der Fundstelle der ehemaligen Mn-Erz Mine am Cape Vani sind dennoch Anlass, dass ihr dabei gewissermaßen eine Sonderstellung zukommt, die nachfolgend näher betrachtet werden soll.

ULF KEMPE, ANDREAS MASSANEK, MICHAEL GÄBELEIN & CHRISTIN KEHRER
Kunsthistorische Objekte in den Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg in Sachsen 

Neben ihrem umfangreichen Bestand an naturwissenschaftlich wertvollen Belegen bewahren die Geowissenschaftlichen Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg auch eine Vielzahl kunsthistorisch bedeutsamer Objekte. Dieser wenig bekannte Umstand wird hier an einer Reihe von Beispielen illustriert. Die erst kürzlich näher erforschten Bezüge der Freiberger Sammlungen zu den Steinschnittobjekten in den weltberühmten Sammlungen des Grünen Gewölbes in Dresden sollen im Sommer diesen Jahres in einer dortigen Sonderausstellung einer breiteren Öffentlichkeit nahe gebracht werden.

MICHAIL SAMOUHOS, GERO MOOSLEITNER †, NIKOS BACHARIDIS & STAVROULA GIANNAKOPOULOU
Oligozäne Meeresfossilien aus dem Mesohellenischen Becken (NW/Griechenland) 

Dieser Beitrag beschreibt eine marine Fauna aus dem Pindos-Gebirge im Nordwesten Griechenlands. Die untersuchten Meeresfossilien stammen aus der Zeit des Oberen Oligozäns (Chattium, 28,1 – 23, 03 Ma). Mehr als 37 Arten von Steinkorallen, 33 Molluskenarten, verschiedene Bryozoen- und Seeigelarten sowie Fischreste wurden bisher beschrieben. Sie lebten zusammen mit Algen in einem subtropischen bis tropischen Riff. Die Korallenriffe dieser Region sind von großer Bedeutung, da sie die letzten größeren, mediterranen Riffe darstellen, bevor diese während des Miozäns infolge der Abkühlung des Meereswassers verschwanden.

MICHAEL SCHEVEN, FRANK-UWE BRAUN & JOY DESOR
Historischer Bergbau um Friedrichroda im Thüringer Wald 

In der Nähe von Friedrichroda im Thüringer Wald werden an verschiedenen Lokalitäten besondere Minerale gefunden, die in früherer Zeit auch bergmännisch gewonnen wurden. Es sind Eisen- und Manganerze am Gottlob sowie Limonit am Wolfsstieg und Cobalterze im Kesselgraben.

JOHANNES BAIER
Johann Wolfgang von Goethe: „Brunnengast, Geolog und Spaziergänger“ im böhmischen Bäderdreieck 

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Dichterfürst und Minister im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, kurte im Laufe seines Lebens siebzehnmal in Böhmen. Während dieser Kuraufenthalte unternahm Goethe zahlreiche geologische Exkursionen im Böhmischen Bäderdreieck von Karlsbad (Karlovy vary), Marienbad (Mariánské Lázně) und Franzensbad (Františkovy Lázně). Die vorliegende Arbeit möchte ein paar seiner mineralogischen und vulkanologischen Aspekte vorstellen.

THOMAS WITZKE, THOMAS GIESLER
Neufunde und Neubestimmungen aus der Lausitz/Sachsen, Teil 12 

Im Teil 12 werden Minerale vorgestellt, welche von Feldern und aus einem Bachlauf bei Wei- ßenberg, Bautzen und Oppach stammen. Bei der Bestimmung der Minerale fanden die Methoden der Röntgendiffraktometrie (XRD) und der energiedispersiven Röntgenanalyse am Rasterelektronenmikroskop (EDX) Anwendung. Weitere Nachträge beschäftigen sich mit neueren Mineralbestimmungen von Fundstellen, welche die Autoren bereits darstellten. Im Zuge der ausführlich behandelten Abbaugeschichte ergaben sich Einblicke in die Entwicklung und Gliederung der ostsächsischen Steinindustrie.

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