Aufschluss 5-2020 – Abstracts

Dorothee MERTMANN & Stephan SCHNAPPERELLE
Onkoide aus dem Tertiär von Causses-et-Veyran, Montagne Noire, Frankreich

Am Südrand der Montagne Noire kommen verbreitet tertiäre Sedimentfolgen vor, die einer palustrin-lakustrinen Fazies zugeordnet werden. Zwischen Cessenon-sur-Orb und Causses-et-Veyran sind darin auffällige Onkolith-Horizonte erschlossen, die an einem flachen Seerand gebildet wurden. Die knolligen Mikrobialithe sind in ihrer Form und Größe sehr variabel. Auffällig ist ihr lagenweise porostromater Aufbau mit länglichen, singulären und verzweigten, tubulären Strukturen. Andere Onkoide sind spongiostromat aus mikritischen und pseudopeloidischen Lagen zusammengesetzt. Ein alternierender Aufbau ist möglich.

Diether GRÄF
Seltene Erden und Lanthanoide: Geschichte, Chemie, Abbau und Nutzung

Die Entdeckung der Seltenen Erden (SE) war eine langwierige, aufwändige und von vielen Irrtümern geprägte Geschichte. Sie dauerte von 1787 bis zum Jahr 1907. Grund war die starke Ähnlichkeit der SE-Elemente (SEE), die eine Unterscheidung erschwerte.
Nur wenige Mineralien haben nur ein definiertes Element als Kation, z.B. der Kolbeckit, ein reines Scandium-Phosphat. Alle anderen, wie z.B. der Monazit, wird nach dem dominierenden SE-Element mit einem Index, z.B. Monazit-(Ce) bezeichnet. Dies bedeutet aber nicht, dass hier ausschließlich Cer als Kation vorliegt. Die komplette Formel könnte so z.B. (Ce, La, Th, Nb, Y)PO4 heißen. Einige weitere SEE sind also neben dem Cer vertreten.
Die Seltenen Erden sind eigentlich nicht selten. So ist das Element Cer als häufigstes SEE mit 68 g/t am Aufbau der Erdkruste vertreten und damit häufiger als Blei! Die SEE sind nur in kleinsten Mengen sehr weit verbreitet und in Phosphoriten, Carbonatiten, Allanit und Perowskit angereichert.
Als Sammler tut man sich hier natürlich schwer, aber es gibt 444 Mineralien mit SEE! Davon haben wir auch in Deutschland einige Fundstellen mit kleinen Vorkommen. SEE sind die Basis vieler High-Tech Anwendungen und einiges an Fortschritt in unserer modernen Industriegesellschaft ist eng mit den SEE verbunden: Starke Permanentmagnete enthalten häufig SEE. Leuchtstoffe in Bildröhren und Leuchtdioden, Katalysatoren, Legierungen, Brennstoffzellen, Glas, Keramik und Poliermittel enthalten als entscheidende Bestandteile Seltene Erden.

Klaus-Michael POOCH
Auf dem Erzweg ins Paradies – Ein bemerkenswerter Fund von Bohnerzjaspis in Auggen

Der sogenannte Bohnerzjaspis aus dem Markgräflerland, der Region zwischen Freiburg und Basel, ist tatsächlich ein meist gelb-rot gefärbter Hornstein aus dem Weißjura. Er wird schon seit Jahrhunderten als Schmuckstein gesucht und geschätzt. Auch für viele Sammler ist er interessant und so wird im ehemaligen Bergbaurevier zwischen Müllheim und Schliengen immer wieder auf Feldern und in Weinbergen auf die Suche gegangen. Nachdem die „Ausbeute“ in den vergangenen Jahren immer spärlicher geworden war, gelangen im September 2019 beim Erweiterungsbau eines Kindergartens in der Gemeinde Auggen in Quantität und Qualität bemerkenswerte Funde auf dem Gelände der ehemaligen Bohnerzgrube.

Gero MOOSLEITNER
Einige bemerkenswerte, neue Kleinfunde aus dem Schutt des Vorriffes vom Hohen Göll

Der Hohe Göll gehört zu den am besten untersuchten Dachsteinkalk-Riffen der Alpen. Heinrich ZANKL, ein Spezialist für Dachsteinkalke, verfasste seine Habilitationsschrift über dieses Riff. Die Arbeit wurde in der Reihe “Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft” als Band 519 publiziert (ZANKL 1969). Trotz dieser akribischen Untersuchungen des Gebietes kann man auch hier immer wieder Neues entdecken, vor allem im Kleinbereich. Dies betrifft sowohl die zeitliche als auch geografische Verbreitung mancher Spezies. Ich möchte dies anhand zweier nterschiedlicher Steine aus dem Riffschutt des Vorriffes darlegen. Beide Steine stammen von den Abhängen im Norden des Bluntautales und waren durch Wurzel- und Humussäuren soweit angeätzt, dass man ihren Fossilreichtum schon von außen erkennen konnte.

Gilbert GEISBERGER
Die Mineralien der Grube „Marie in der Kohlbach“ bei Hohensachen, Odenwald

Nahe Hohensachsen bei Weinheim an der Bergstraße befindet sich die mittelalterliche Grube „Marie in der Kohlbach“. Abgebaut wurde silberhaltiges Blei- und Kupfererz in einem verkieselten Barytgang. In dem Artikel werden die Haldenfunde und auch mehrere für die Grube neu bestimmte Mineralien beschrieben, unter anderem der relativ seltene Goudeyit, ein Mineral der Mixit-Gruppe.

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